Die Einwendung der Stadt Rodgau gegen den von E.ON geplanten Block 6 mit einer Kapazität von 1050 Megawatt hat die Stadtverordnetenversammlung am 16. Februar 2009 einstimmig beschlossen. Bündnis 90 / Die Grünen sind sehr zufrieden mit dieser klaren Position gegen dieses gigantische und unzeitgemäße Kohlekraftwerk. Einige Aspekte aus der sehr fundierten und ausführlichen Einwendung der Fachabteilung haben wir nachfolgend knapp zusammen gefasst.
Die „Strombedarfsrechnung“ wird vom Fachamt zu Recht angezweifelt. E.ON will Strom verkaufen. Deshalb mag es aus „unternehmerischer Sicht“ sinnvoll sein, Strom im maximalen Umfang zu erzeugen. Aus regionaler Perspektive reicht das allerdings nicht aus.
Aus Sicht der Fachabteilung wurden die Strombedarfsmengen zu "pauschal prognostiziert". In der Rodgauer Einwendung wird betont, dass auch andere Kalkulationen möglich seien.
Ein weiterer Kritikpunkt der Fachabteilung: Von EON werden Grenzwerte für Feinstaub zugrunde gelegt, die zwar derzeit gültig sind, aber im Jahr 2012 nicht mehr gültig sein werden.
Derzeit sind pro Jahr 30 Überschreitungen der Grenzwerte erlaubt, ab 2010 sind nur noch 7 Überschreitungen erlaubt. Die Station für Schadstoffmessungen in der Luft für unsere Region befindet sich in Hanau. Allein im Januar 2009 wurden die Grenzwerte bereits 11 mal überschritten. (Siehe auch unter Thema: Luft/Feinstaub)
Ein weiterer Kritikpunkt der Rodgauer Einwendung nimmt Bezug auf die Umwelt- und Raumverträglichkeitsstudie von Staudinger. Die Kritik des Fachamts: Die Raumverträglichkeitsprüfung muss sich auf den Standort beziehen. Staudinger errechnet seine positiven Ergebnisse für den 1050-MW-Block aus einer Gesamtkalkulation mit allen – auch in anderen Bundesländern geplanten – Kraftwerken. Das ergäbe zwar
rechnerisch für E.ON eine positive Umweltbilanz, aber nicht für unsere
Region.
Die von der Fachabteilung vorgeschlagene Alternative eines GuD-Kraftwerks („Gas- und Dampfturbinenkraftwerks“) von 800 MW statt des 1050 MW-Blocks ist für uns Rodgauer Grüne eine vernünftige Alternative.
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