Vor vier Jahren hat der Magistrat der Stadt Rodgau beim Zweckverband Wasserversorgung Offenbach (ZWO) ein Wasserkonzept in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen vor und wurden der Betriebskommission und der Stadtverordnetenversammlung vor einigen Monaten zur Kenntnis gegeben. Das scheint der Kooperationsmehrheit im Rathaus zu genügen. Denn der Berichtsantrag der Rodgauer Grünen zur Umsetzung der Maßnahmen, zur Bürgerinformation oder Umsetzung in die städtischen Planungen wird von der Parlamentsmehrheit voraussichtlich abgelehnt. Mit einem Besuch beim ZWO und einer Mitteilung aus der Verwaltung scheint das Thema für die Mehrheit im Stadtparlament erledigt. Die Beruhigungspille steht im Fazit einer Verwaltungsmitteilung: die wesentlichen Maßnahmen seien bereits umgesetzt.
Dabei enthält das vorgelegte umfangreiche Rodgauer Wasserkonzept detaillierte Analysen zum Wasserbedarf und Wasserverbrauch mit Maßnahmen und Empfehlungen für Rodgau. Die Prognosen sind nicht rosig. Die Ergebnisse der Bilanzen bis 2035 zeigen, dass die Vorhaltemengen bereits in der mittleren Variante von Normaljahren –ganz zu schweigen von Trockenjahren – nicht zur Deckung des prognostizierten Wasserbedarfs ausreichen. Der ZWO kann allerdings nur das Wasser verteilen, das er hat. Deshalb trügen auch die Kommunen Verantwortung, dieses Defizit unter Berücksichtigung der identifizierten Einsparpotentiale zu begrenzen.
„Grundwasserschutz ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Marathon“, betont Karin Wagner, Fraktionsvorsitzende der Grünen Rodgau. „Mit dem Klimaschutzkonzept, 500-Bäume für Rodgau, Regenwasserversickerungen in Neubaugebieten, wie beispielsweise den Helixpark in Hainhausen oder die Umgestaltung im Rahmen des ISEK in Dudenhofen haben wir in der Kooperation mit SPD, FDP und FW-Rodgau vieles auf den Weg bringen können“, so die Fraktionsvorsitzende der Grünen Karin Wagner. Derzeit setzt Bürgermeister Max Breitenbach lediglich um, was von uns initiiert wurde.
Die neue Rathausmehrheit vergibt die Chance, sich inhaltlich mit den künftigen Herausforderungen in Bezug auf die Trinkwasserversorgung der Stadt auseinanderzusetzen und entsprechende Weichen für die Zukunft zu stellen.

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