In Rodgau Nieder Roden in der Borsigstraße soll ein neues Quartierszentrum entstehen mit einer 6 gruppigen Kita sowohl im U3 als auch im Ü3 Bereich. Bereits im Februar 2022 hatten die Stadtverordneten dazu den Grundsatzbeschluss gefasst. Es besteht weiterhin ein hoher Bedarf an Kita Plätzen. Außerdem werden Räume für Bildungsangebot für alle Altersgruppen benötigt und auch eine Hebammenpraxis soll dort einziehen.
In der letzte Stadtverordnetenversammlung des Jahres 2023 ging es um die konkrete Entwurfsplanung für das Quartiers- oder auch Familienzentrum. Im ersten Planungsentwurf war man noch von einem zweigeschossigen Gebäude ausgegangen. In dem jetzt vorgelegten Entwurf wird eine erdgeschossige Bauweise geplant. Die Gründe: es geht um Barrierefreiheit. Es werden keine Treppen und Aufzüge benötigt, die zudem auch im Bau und in der Wartung kostenintensiver wären. Auch geht es um Sicherheit. U3 Gruppen werden in der Regel im Erdgeschoss untergebracht. Da im Notfall wie Brand die Kleinkinder schneller in Sicherheit außerhalb des Gebäudes gebracht werden können. Das Gebäude ist so konzipiert, dass ein großer Innenhof entsteht, der für die Kinder als Außenspielfläche zur Verfügung steht. So werden die Kinder gleichzeitig durch das Gebäude vor Lärmemmissionen geschützt. Die Pultdächer werden in Richtung Innenhof verlängert, so dass die Kinder dort auch bei Regen oder Sonne spielen können. Außerdem besteht für die Kita die Möglichkeit im Bedarfsfall auf die Kursräume auszuweichen.
„Das Besondere für uns sind die ökologischen Aspekte“, hebt Regina Grave, Stadtverordnete von Bündnis 90/Die Grünen hervor. Es werden nachhaltige ressourcenschonende Baumaterialien eingesetzt. Das Gebäude soll mit Holzständern mit Lehmgefachen für ein natürliches Raumklima errichtet werden, die Lehmziegel werden bei der Herstellung luftgetrocknet, so dass sich auch energetische Einsparungen ergeben. Die eine Hälfte des Daches wird begrünt und die andere Hälfte soll mit einer PV Anlage versehen werden. Der mit Sonnenenergie erzeugte Strom soll zum Eigenverbrauch genutzt werden.
„Alles in allem hat uns diese Entwurfsplanung überzeugt“, unterstreicht Regina Grave. Kritisch bewertet die Rodgauer Grünen Fraktion, dass durch die neue Planug ein Teil des Kita Bereichs im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet liegt, so Grave. Auch wenn es sich um eine Klassifikation als Jahrhunderthochwassergebiet handelt, haben doch die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass Starkregenereignisse deutlich zunehmen, so dass hier die Notwendigkeit für bauliche Präventivmaßnahmen gegeben ist. Es wird auch deutlich, wie wichtig die naturnahe Gestaltung der Rodau und damit Schaffung von Retentionsflächen sind. In einem ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet darf grundsätzlich nicht gebaut werden. Es sei denn, es werden entsprechende Maßnahmen getroffen, um dem Hochwasserschutz Rechnung zu tragen. Dann kann eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden. Die Grünen gehen davon aus, dass dies bei dem neuen Quartierszentrum der Fall sein wird.
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